Wir fallen ab und schon steht die Logge bei 7kn, nur gegen den Tidenstrom. Unser Kurs führt uns entlang der Küste nach Zeebrügge. Gegenüber dem Land geht es nur sehr langsam voran.
Es ist schon halb neun, schallt der Ruf durch den Idefix. Wir haben heute Morgen richtig lange geschlafen und starten dann gemütlich in den Tag. Draußen hängen graue Wolken tief am Himmel und es schaut noch nicht einladend aus. Gut, dass wir eine Heizung an Bord haben. Erst Frühsport, bzw. Ich gehe Brötchen kaufen und drehe eine etwas größere Runde durch das Dorf. Während des Frühstücks sind schon blaue Lücken zwischen den Wolken zu erkennen. Oben am Hafen trifft sich die Gruppe einer Firma, die gleich mit den Chaterbooten den Hafen verlässt. Es steht eine gute Brise, die aber langsam abnimmt. Wir machen den Idefix auch segelklar und legen entspannt ab. Klar Nordsee, hier heißt es auf jeden Fall, Schwimmwesten anziehen. Beim Segelsetzen und Reffen umkreist uns das lokale Rettungsboot mit Besuchern an Bord. Hier ist heute Tag der offenen Türe. Wir fallen ab und schon steht die Logge bei 7kn, nur gegen den Tidenstrom. Unser Kurs führt uns entlang der Küste nach Zeebrügge. Gegenüber dem Land geht es nur sehr langsam voran. Etwas weiter draußen rasen die großen Frachter wie auf einer Autobahn an uns vorbei. Wir drehen dann um und es geht mit rasanter Fahrt zurück. Das Einlaufen ist mit dem Strom ein wenig schaukelig und bei der starken Strömung muss ich sehr gut aufpassen. Dann legen wir vorbildlich an und vertäuen den Idefix wieder gut. Er liegt jetzt sogar etwas besser, denn ich habe ihn mit ein wenig Abstand festmachen können.
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Das lange Osterwochenende ist wie im Flug vergangen. Die Super schönen sonnigen Tage haben es an der Nordseeküste in Cadzand einfach gemacht. Kurze Hosen sind angesagt und es ist einfach schön, fast wie im Urlaub und das für ein Wochenende. So kann es in der Saison gerne weiter gehen. Gestartet haben wir mit einem Barfußbummel am Strand, bei dem wir die Füße auch in die Nordsee gehalten haben. Die ist aber noch echt kalt. So geht es mit einem gemütlichen Abendessen im Cockpit weiter. Vor dem Frühstück gibt es ein wenig Sport und dann wieder ein wenig den Tag verbummeln. An Ostern sind wir noch in das leckere Restaurant "Zelt&Zout" Essen gegangen. Super lecker, so wie wir es uns vorgestellt haben. Schade, dass die schöne Zeit gefühlt wie im Fluge vergangen ist. Für dieses Wochenende ist der abschließenden Törn nach Cadzand geplant. Es ist aber auch der längste Schlag über die Nordsee von Scheveningen aus. Ich starte Morgens mit dem Auto nach Cadzand und kläre im Hafen das Parkticket, die Zugangskarte für den neunen Hafen und dann auf mit dem Rad Richtung fahre nach Vlissingen. Von dort geht es weiter mit dem Zug nach Scheveningen und dann noch einmal mit dem Rad zum Hafen. Gut, dass den ganzen Samstag die Sonne vom Himmel lacht. Idefix hat die Woche mit dem vielen Wind im Hafen gut überstanden. Ich tanke noch etwas Diesel nach und bereite das Boot für die Fahrt Morgen vor. Um 05:13 Uhr schellt der Wecker und in der nautischen Dämmerung zeigt sich das erste Licht im Osten am Himmel. Schnell sind die Brote geschmiert und zwei Tassen Kaffee in den Isoliertassen gekocht. Ich melde mich bei Portcontrol an und verlasse den Hafen mit einem Fischkutter zusammen. Im Osten klettert das Licht des Tages langsam weiter in den Himmel und vertreibt das Dunkel der Nacht. Ich habe im Großsegel das erste Reff eingesteckt und setze es im ersten Hafenbecken. Hier ist es durch die hohen Hafengebäude schön ruhig. Dann geht es langsam durch die Einfahrt hinaus auf die Nordsee. Nach dem ich weit genug von der großen Hafenmole entfernt bin falle ich ab auf südwestlichen Kurs. Dort liegt das erste große Ziel, die Hafeneinfahrt von Rotterdam. Ich rolle noch die Fock aus, hänge den Windpiloten ein und es geht mit guter Fahrt durchs Wasser, Kurs Cadzand. Die Sonne beschert mir beim Morgenkaffee einen wundervollen Sonnenaufgang und schnell sind die ersten Seemeilen bis Rotterdam gesegelt. Ich melde mich beim Aussenposten über Funk und er weißt mich noch auf einen Frachter hin, der von See kommt, den ich achtern passieren soll. Ich bin schon überrascht, wieviele Frachter einlaufen, immerhin ist es Sonntagmorgen, aber ich kann die Einfahrt sicher queren. Einige Zeit nach Europort nimmt der Wind langsam ab und ich reffe aus. ich komme noch bis zum Ankerfeld unter Segel und packe dann ein. Es geht unter Maschine weiter über die leiernde Nordsee, entlang des Zeelandgebiet. Hier in dem großen Delta münden Rhein, Mass und die Schelde. Man muss besonders auf den seitlichen Versatz achten, denn schnell wird man in die eine oder andere Richtung versetzt. Und manchmal ist es hier draussen flach. An diesen Stellen kann man bei der noch stehenden Dünung beobachten, wie sich aus den Wellen eine starke Brandung bildet. Da möchte man nicht hineingeraten. Später am Nachmittag Briest der Wind aus Nordosten auf und die Fock unterstützt die Maschine, so dass ich sie nicht so hoch drehen lassen muss, um gut voran zu kommen. Cadzand kommt in Sicht und doch muss ich noch einen großen Bogen um die Sandbänke segeln. Es ist schon ein spannendes Revier und bei den guten Bedingungen versuche ich, jede nur mögliche Abkürzung mit zu nehmen. Nach etwas über 13 Stunden komme ich gut in Cadzand an und lege langsam mit dem Idefix rückwärts in der neuen Box an.
Jetzt noch schnell das Boot aufklaren, dann ab unter die Dusche und dann nur noch mit dem Auto nach Hause fahren. Der Wecker schellt um 6 Uhr und wir klettern aus dem kühlen Vorschiff. Die Nächte sind in dieser Jahreszeit noch richtig kalt und der klare Sternenhimmel hat sein übriges dazu getan. Jetzt also schnell in die warmen Segelklamotten und die Morgenroutine startet. Kaffeewasser vorbereiten, Zähne putzen und Brote für das Frühstück auf dem Wasser schmieren. Draussen erwacht langsam der Tag und die einzelne Wölkchen werden von der Sonne wundervoll angestrahlt. Sonst ist es total Still im Hafen. Nachdem der Kaffee fertig ist, geht es los. Ich melde uns bei IJmuiden Port Control über Funk an und wir laufen aus. Mit uns fährt nur ein größerer Frachter aus dem Hafen, sonst haben wir die Nordsee für uns alleine. Am Anfang ist die Strömung noch ein wenig gegen uns, aber als diese kippt, kommen wir gut voran. Anfangs halte ich ein wenig auf die Küste zu, denn ich möchte Telefonempfang haben, um den Hafenmeister in Scheveningen zu erreichen. Ich hoffe, so einen guten Platz im Hafen zu bekommen. Gegen 9 Uhr erreiche ich ihn auch unter der Rufnummer von der Webseite. Die Fahrt geht erst einmal ruhig weiter. Die Wolkenbilder sind spannend und aufregend zugleich. Besonders die dunklen Wolken, denn ich möchte nicht noch einmal Schneeflocken auf dem Wasser sehen, aber auch keinen Regen. Zum Glück ziehen diese Wolken an uns vorbei. Nicole hat unten immer wieder mal die Heizung eingeschaltet und so ist es unten in der Kabine echt gemütlich. Endlich ist Scheveningen in Sicht, aber was ist das? Im Augenwinkel habe ich eine Bewegung hinten am Heck registriert. Eine Robbe? Denn die Möven, die den ganzen Tag in der Nähe sind, tauchen ja nicht. Dann kommt die Überraschung auf der Steuerbordseite, keine zwei Meter vom Boot entfernt. Ein kleiner Schweinswal zeigt sich und taucht auf. Ich sage Nicole bescheid und sie kommt auch an Deck. Der kleine Wal begleitet uns eine ganze Zeit und taucht immer wieder an der Backbord- oder Steuerbordseite auf. Er zeigt sich deutlich beim auftauchen. Ein wundervoller Moment, die Natur ist wunderschön. Das Abenteuer war aber für heute noch nicht vorbei. Ich hatte geplant, das wir zum Bahnhof fahren und dort den Zug nach Amsterdam nehmen. Nur haben uns Hacker einen Strich durch meinen Plan gemacht und den gesamten Bahnverkehr in den Niederlanden lahm gelegt. Wir treiben uns eine Zeit lang am Bahnhof herum, es gibt leider keine wirklich richtige Alternative, ausser einem Taxi. Als es dann noch heißt, es dauert mindestens bis acht Uhr Abends. Jetzt beissen wir in den saueren Apfel und nehmen ein Taxi nach Amsterdam. Dann ging es erst zum kleinen Wal und dann heimwärts.
Eine lange Woche des hin und her liegt hinter uns und mir. Geht es weiter nach Süden über die Nordsee oder doch über die „staande mast route“. Da zu am Donnerstag Schnee in Hamburg und Freitag bei uns, gepaart mit viel Wind. Am Wochenende zeichnet sich aber ein schönwetter Loch mit weniger Wind ab. So entscheiden wir spontan am Freitag, den Idefix über IJmuiden nach Scheveningen zu bringen. Es geht mit dem Auto nach Amsterdam. Hier dann zu Fuß zur Fähre und hinüber über das IJ. Die Sonne lacht vom Himmel. Schnell machen wir den Idefix fertig, um los zu kommen. Einen Moment schauen wir bei Bekannten vorbei, die für einen Monat hier in der Marina in Amsterdam leben wollen. Wir legen ab und es geht Kurs IJmuiden. Unterwegs treffen wir ein, zwei andere Segelboote, ein Polizeiboot und ein paar große Frachter. Vor der Schleuse müssen wir gar nicht so lange warten und so kommen wir schnell in die Marina. Hier zieht es uns zu einem langen Spaziergang in die Sonne und an den Strand. Nach dem schönen Spaziergang am Strand und ein klein wenig im Umfeld vom Hafen, kommen wir zurück auf den Idefix. Nicole bereitet das leckere Abendessen vor und ich kümmere mich darum, das Idefix segelklar wird. Ich stecke noch die Reffs ins Großsegel, befestige den Niederholer. Danach kümmere ich mich um das Salatwaschen. Danach gibt es in der gemütlichen Kajüte ein leckeres Abendessen. Danach mache ich den gemütlichen Petroliumofen an und wir starten in den gemütlichen Abend unter Deck.
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AuthorNimm teil an den Abenteuern des Segelboot Idefix. Einer Waarschip 28LD. Archives
March 2025
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