Die Sonne sorgt wieder für einen super schönen Kurze-Hosen-Tag. Nur der Wind von gestern hat sich ein wenig schlafen gelegt. Langsam geht es voran, aber man muss gut aufpassen, denn irgendwie nutzt jeder diesen letzten schönen Sommertag und ist auf dem IJsselmeer unterwegs. Es sind ganz schön viele Segelboote unterwegs.
0 Comments
Die Sonne lacht vom blauen Himmel und lädt zu einem wilden Ausritt mit Idefix ein. Das Schöne ist, Ela und Gerd kommen vorbei. Meine besten Freunde, die heute noch aktiv im Korsar segeln.
Gerd übernimmt das Steuer und ich den Trimm und so geht es mit viel Schräglage Kurs Urk. Es macht an so einem schönen warmen Spätsommertag besonders viel Freude und der Wind sorgt für sportliches, schnelles Segeln. Kaum ist der Hafen von HIndeloopen verlassen, lohnt es sich den Spinnacker zu setzen und es geht mit über sechs Knoten Kurs Stavoren. Dort geht es erst einmal weiter Kurs Enkhuizen, dann eine ganze Zeitlang mit halben Wind zur Untiefentonne. Der Wind schläft immer weiter ein und dreht auf Nordwest. So lohnt sich der Spinnacker wieder für den letzten Schlag mit Kurs Heimathafen. An der Untiefentonne runden zwei weitere Segler und sie bleiben zügig hinter Idefix zurück. So macht das Ankommen nach einer Woche segeln Spaß.
Der Hafen von Hindeloopen schläft um diese Zeit noch. Eine wundervolle Stille nach dem wuseligen Abend gestern. Auch der Wind ist noch verhalten, ich denke aber, dass er Idefix gut in seinen Heimathafen segeln wird.
Ist ist ganz still im Hafen und es fühlt sich so an, als würde Idefix gleich draussen auf dem Wasser nicht mehr voran kommen. Auf der Lee Seite von Terschelling ist Ruhe. Wirklich ein Reff ins Großsegel einbinden, die Frage geistert mir durch den Kopf... ...und kaum liegt die Insel hinter uns erweist sich das Reff als Goldwert. Am Horizont nähert sich eine dunkle Regenwolke und schiebt den Wind vor sich her. Am Ende des Fahrwassers zur Insel drücken die ersten Böen Idefix ordentlich auf die Seite. Dann setzt der Regen ein und es schüttet aus allen Rohren Wasser herunter. Es dauert aber nicht lange, da ist der Himmel wieder blau und es geht bei immer leichter werdenden Wind gut voran. Die Schleuse in Kornverderzand ist recht schnell erreicht und zum Glück kommen wir im Pulk an, so dass es schnell durch die Schleuse ins IJsselmeer geht und Kurs Hindeloopen anliegt. Der Wind hat so gedreht, dass er achterlich kommt. Also los, rauf mit dem Spinnacker und mit zügiger Fahrt geht es zum Jachthafen von Hindeloopen.
Hier ist remmidemmi, ein voller Vorhafen, gute Musik und Stimmung. Plattbootregatta und dazu Treffen einer Segelvereinigung mit einer guten Party, wie der Abend zeigt. Nach einer leckeren Pizza verweilen wir noch eine Zeit auf der Bank im Vorhafen und lauschen dem Alleinunterhalter, der mit einer super guten Stimme Musik macht. Echt schön. Das Wetter hat sich immer noch nicht beruhigt. In der Ferne sieht man das Gewitterleuchten und hört das leise grollen.
...sind oft beeindruckend. Bis Mittag war das Wetter windig aber OK. Man konnte sehr gut einen kleinen Einkaufsausflug in den entfernten Supermarkt mit den Rädern machen und andere Radwege auf der Insel erkunden. Der Nachmittag bringt pünktlich den versprochenen Regen und weitere heftige Windböen dazu. Und jetzt, am Abend, schaut die Sonne wieder vorbei...
...geht der Segler in Deckung.
Es ist faszinierend zu beobachten, dass selbst die Möwen, wirkliche Kunstsegler am Himmel, sich bei dem vielen Wind hinter dem Deich verstecken, um dem wilden Spektakel zu entgehen. Sieben Windstärken sind angesagt und somit ist an segeln nicht zu denken. Das Gute ist aber, dass der Wind die Wolken wegpustet und die Sonne immer wieder hervorschaut. Das klappt über Tag auch immer besser und die Schauer vom Morgen verschwinden gegen Mittag ganz. Schnell sind die Räder ausgepackt, sowie zusammengebaut und es fällt der Startschuss für eine kleine Inselrunde. Ich hoffe, ich schaffe es mit der Landnavigation so, dass es auf dem Hinweg schiebt und dem Rückweg genügend Schutz gegen den Wind gibt. So geht es erst einmal den schönen Deichradweg direkt am Wattenmeer entlang. Dank der kräftigen Böen fühlt es sich ein wenig wie E-Bike fahren ohne E-Bike an, denn treten muss man fast gar nicht. Startpunkt am Hafen für den Deichradweg ist der Gezeitenwegweiser. Dort kann man hinein gehen und sehr direkt spüren, was Hoch- und Niedriegwasser bedeuten. Auf dem Weg entlang des Deiches nach Midsland begleiten uns Schafe und viele interessante Seevögel, die sehr gut für ihre Aufgabe, Futter im Watt zu suchen, ausgerüstet sind. Midsland ist ein kleiner süßer Ort in der Mitte der Insel mit eine kleinen Einkaufsstraße, die als erste Pause unsicher gemacht werden muss. Von hier geht es aus dem normalen Alltagstrubel in den Ort Formerum, noch ein Stück weiter nach Osten. Hier steht eine alte Mühle, in der ich schon als Pubertäter einen Kaffee getrunken habe und irgendwie ist in der Mühle die Zeit stehen geblieben. Sie ist definitiv einen Ausflug wert und es gibt leckeren Cranberrykuchen zum Kaffee. Von der Mühle aus geht es quer über die Insel durch gut duftende Kiefer- und Laubwälder an den Strand. Der Ort hier besteht nur aus Ferienhäusern, die verteilt in den Dünen liegen.
Das Erste, was der Strand zu verschenken hat, ist eine Portion Sand, die der kräftige Wind jedem, der die Nase über die letzte Düne herausstreckt, ins Gesicht weht. Und schon knirscht es zwischen den Zähnen. Egal, Schuhe aus und ab in den weichen Sand, hinaus zum tobenden Meer. Die Nordsee schiebt hohe, rauschende Wellen heran, die sich wunderschön am Strand brechen. Dann geht es wieder aufs Rad und ab in die Dünenlandschaft. Hier wechseln sich hohe Sanddünen mit Heidelandschaften ab, auf die ein bunter Wald folgt. Die Insel hat hinter jeder Wegbiegung etwas Neues, Überraschendes zu bieten. Dank der ständigen Abwechslung ist der starke Gegenwind auf dem Rückweg kaum aufgefallen, denn schon ist der Hauptort West-Terschelling erreicht und lockt mit einem leckeren Abendessen in dem kleinen Lokal „De Zee“. Einfach niedlich, der kleine Gastraum, mit dem vielen, was die See zu bieten hat und dazu leckeres Essen in gemütlicher Gastfreundschaft. ...und endlich ohne Regen im Cockpit sitzen. Der Abend wird richtig schön und es gibt noch ein Glas Prosecco im Abendlicht.
|
AuthorNimm teil an den Abenteuern des Segelboot Idefix. Einer Waarschip 28LD. Archives
September 2024
Categories |