In den Phasen zwischen dem Streichen gibt es kleinere Radausfahrten und das neue SUP muss getestet werden. Ist schon eine wackelige Angelegenheit, aber es eignet sich sehr gut dazu, den Wasserpass zu schrubben. Natürlich gibt es leckeres Essen und Trinken. Ein erholsames langes Wochenende also.
Dieses Wochenende ist trotz spätem Frühling mit sehr hohen Temperaturen und viel Sonne vorhergesagt. Es tritt auch so ein und dazu gibt es sehr wenig bis gar keinen Wind. Das motiviert mich, mit Farbe den Idefix ein wenig auf Vordermann zu bringen. Das gehört bei einem Holzschiff einfach dazu. Also erst einmal schleifen, dann die erste und später die zweite Schicht Lack auftragen. Das schaut schon mal viel besser aus als vorher und tut dem Boot richtig gut. In den Phasen zwischen dem Streichen gibt es kleinere Radausfahrten und das neue SUP muss getestet werden. Ist schon eine wackelige Angelegenheit, aber es eignet sich sehr gut dazu, den Wasserpass zu schrubben. Natürlich gibt es leckeres Essen und Trinken. Ein erholsames langes Wochenende also.
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Die neue Hängematte kommt an entspannten sonnigen Hafentagen richtig gut an und ist super gemütlich.
Wir machen noch einen kleinen Abendspaziergang und genießen das schöne Licht der langsam untergehenden Sonne und des erwachenden Mondes.
Halb sieben und der Wecker reißt uns aus dem Schlaf. Tidengewässer... Erst einmal den Wasserkocher für den Kaffee füllen, dann die Brote für das Frühstück auf dem Wasser schmieren, noch kurz spülen und dann muss ich mich schon beim Hafenmeister über Funk melden, dass wir gerne um acht Uhr mit der ersten Schleuse auslaufen wollen. Er antwortet, wenn wir die Klingel der Schranke hören, sollen wir ablegen und zur Schleuse gefahren kommen. Dann geht es hinaus auf die Nordsee, bei einer leichten raumen Brise Kurs Ost. Auch der Seehafen Zeebrügge ist heute ruhig und wir können nach Anmeldung problemlos die Einfahrt passieren. Es ist dann doch Sonntag und es sind mehr Sportsegler als Berufsschiffer unterwegs. Nur der ein oder andere große Frachter ist am Horizont zu beobachten. Nach etwas über vier Stunden sind wir gut in Cadzand gelandet. Das Wetter ist genauso traumhaft wie gestern und Nicole verbringt den Nachmittag genußvoll in der Hängematte auf dem Vorschiff. So kann der Sommer gerne weiter gehen.
Heute geht es mit dem Rad los. Auf dem Weg haben wir an der Küste eine Seepromenade gesehen, die nicht mit Hochhäusern verbaut ist. Den kleine Ort De Haan wollen wir heute entdecken. Das Internet lobt das Dorf als das schönste an der belgischen Küste. Ich wähle mit der Knotenpunkt-App einen Weg durchs Hinterland hin und an der Küste zurück. So entdeckt man immer wieder neue Ecken der Orte, in denen man mit dem Boot liegt und nähert sich auf schönen Wegen dem Ziel. Nur an die Knotenpunktwegweiser muss man sich in Belgien gewöhnen, denn die sind auf Blickhöhe der Radfahrer angebracht und eigentlich bei der Fahrt super gut zu lesen. Da hat jemand mitgedacht und war bestimmt bei der Planung als Radfahrer dabei. In De Haan angekommen schließen wir die Räder ab und bummeln ein wenig entlang der Promenade und über Seitenstraßen durch den Ort. Aus unserer Sicht wird er höher gelobt, als er wirklich verspricht. Interessant ist, daß Albert Einstein gerne in De Haan geweilt hat und sich hier auch hat malen lassen. Dann geht es entlang der Küste zurück nach Oostende. Hier nehmen wir die Fähre, die freundlicherweise nichts kostet. Zur Belohnung gibt es noch einen Falafelburger auf dem Foodtruckfestival. Im Delhaize kaufen wir Sushi für das Abendessen ein und nehmen noch ein wenig Wein mit. Hier in Belgien gibt es anderes aus Frankreich zu entdecken, als das Angebot in Deutschland bietet. Das Sushi ist super frisch und lecker. Dazu genießen wir das Abendessen im Cockpit. Was für ein schöner Tag.
Zum Abschluss bummeln wir noch zum Hafenbüro an der Schleuse und schmeißen die Karte für den Müll in den Briefkasten. Auf dem Weg begleitet uns die schöne Kaimauer mit den Gänseblümchen. Der Hafen ist schon schön, wenn er auch mitten in der Stadt liegt. Heute ist Relaxen angesagt. Ich hole erst einmal leckeren Brötchen in dem tollen Supermarkt und danach brechen wir auf zu einem gemütlichen Stadtbummel. Oostende hat seinen eigenen Charme, die Mischung aus neu, noch höher und tiefen dunklen Schluchten zwischen den alten Hochhäusern muss man mögen. Jetzt sitzen wir gemütlich im Cockpit, genießen ein Glas Sekt mit frischen Erdbeeren und später geht es zum Foodtruckfestival am Strand. Ich hoffe, es wird lecker. Wir haben lecker am Strand in der Sonne gegessen. Auf dem Rückweg sind wir durch andere Ecken von Oostende zurück gelaufen und haben neues entdeckt.
Der Morgen begrüßt uns mit einem kräftigen Regenschauer und danach mit einem Blick über den Strand auf die Nordsee. Es steht eine ordentlich Brise aus West, aber sie lockt uns hinaus aufs Meer, westwärts nach Oostende. Aber erst einmal starten wir mit einem ordentlichen Frühstück in der Sonne im Cockpit. So ist das nun mal in Tidengewässern, manchmal hat man viel Zeit bis zum richtigen Strom und manchmal muss man mitten in der Nacht los. Wir legen ab und setzen noch im Hafen das Großsegel mit eingestecktem ersten Reff. Idefix genießt es, die kleinen Wellen hoch zu klettern und ins nächste Wellental zu rauschen. Ich hänge die Windfahne ein und es geht hoch am Wind los. Auf dem Wasser ist vor dem Hafen richtig Betrieb, der lokale Vercharterer hat alle Boote auf dem Wasser. Heute Morgen rollte ein Doppelstockbus vor das Tor am Hafen und es purzelte eine Horde Menschen heraus. Die haben sich jetzt alle zum Teambuilding und Regattasegeln auf den Booten verteilt. Eines passiert uns nah und ich grüße freundlich, alle an Bord grüßen unter Gejohle zurück. Noch scheint es allen Spaß zu machen. Schnell haben wir das Fahrwasser der großen Frachter erreicht und es gibt die erste Wende auf dem Kurs nach Zeebrügge, dem ersten spannenden Punkt des Törns heute. Wie sind ja von zwei großen Seehäfen eingerahmt. Bis Zeebrügge dauert es aber noch ein paar Wenden. Wenn man kreuzen muss, geht es leider nicht so schnell voran. Vor dem Hafen rollen wir die Fock ein und melden uns auf VHF 71 bei Zeebrügge Portcontrol. Wir werden mit ein paar Traffic Informationen begrüßt und passieren nach dem nächsten ankommenden Frachter unter Groß und Maschine die Einfahrt. Jetzt geht es ein wenig entspannter die belgische Küste entlang. und es müssen nur noch zwei Holeschläge sein, um den Hafen von Oostende zu erreichen. Langsam lässt auch der Wind nach und wir reffen das Großsegel aus. Ich melde uns bei Oostende Portcontrol an und wir erhalten die Erlaubnis einzulaufen. Ich folge der alten Mole und will dann in die Zufahrt durch den Fischereihafen einbiegen, stoppe aber überrascht auf, denn gefühlt versperren Rohleitungen alles. Hier und da liegen gelbe Bojen, die die Durchfahrten signalisieren. Ich frage zur Sicherheit noch einmal bei Portcontrol nach, ob wir dort einlaufen dürfen und bekommen die Info, dass das Passieren gut möglich ist.
Auf dem Weg zur Schleuse melde ich uns bei der Marina an und gebe schon die Daten vom Idefix durch. Die Ampel der Schleuse zeigt Grün und beim Einlaufen zeigt sich das spannende Niedrigwasserbild. Zum einen wirkt die Schleusenwand bei dem tiefen Wasserstand wie ein Urwald und im unteren Bereich wachsen große Muscheln. Wir halten Idefix immer gut auf Abstand, damit es keine Kratzer im schönen Lack gibt. Dann geht es zu unserer Box A37 und wir legen ganz entspannt an. Nach dem Aufklarieren vom Boot düsen wir zum Supermark Del Haize und sind begeistert, was es alles zu kaufen gibt. Der Morgen startet mit Hochwasser und einem leichten Schwell. Bei kräftigen Nordwind rollen die Wellen der Nordsee leicht in den Jachthafen von Cadzand. Es gibt aber erst einmal leckere Brötchen und Kaffee zum Frühstück in der Morgensonne im Cockpit. Danach werfen wir einen Blick in den Wetterbericht und die aktuellen Windmesswerte. Gute 4 Windstärken sagt der Sensor vor dem Hafen von Cadzand. Also los, Idefix segelklar machen, Schwimmwesten raus und dann sprechen wir das Auslaufen durch. Wir bereiten 2 Reffs im Großsegel vor und legen dann in Ruhe ab. Im Hafen werden alle Leinen und Fender verstaut. Schon ist die Einfahrt erreicht und wir laufen aus auf die Nordsee. Die Wellen werden von den Hafenmolen reflektiert und so steht vor dem Hafen einen leichte Kreuzsee, die die ersten Meter von querab kommt. Das ist direkt aufregend und fühlt sich wild an. Die Nordsee ist schon eine andere Hausnummer als das IJsselmeer. Dann geht es ab in den WInd und die Segel sind schnell gesetzt. Bis das Reff im Großsegel richtig fixiert ist, muss ich noch zweimal aufs Vordeck, aber immer mit der Rettungsleine eingepickt. Jetzt steuern wir Kurs Zeebrügge und Idefix läuft mit gut 7 kn durchs Wasser. Über Grund. Gegen den Tidenstrom sind es nur 4,5 kn, manchmal auch weniger. Auch wenn der Strom gegen uns steht, kommen wir super voran und sind bald an der Einfahrt von Zeebrugge angelangt. Die großen Häfen, die hier liegen, sorgen für viele große Schiffe und man muss gut auf sie acht geben, denn die Frachter sind auch rasend schnell. Wir fahren eine Wende und es wird einen Moment hektisch, denn die Steuerbordschot hat sich vorne in der Klampe verheddert. Also lospicken, auf der Luvseite einpicken, raus aufs nasse Vorschiff, Schot klarieren und zurück, Vorsegel dicht nehmen. Nun schieben Wind und Strom Idefix zurück zum Hafen nach Cadzand. Über Grund geht es jetzt mit 9 kn los.
Vorm Hafen steht immer noch die ruppige See. Wir bergen das Großsegel vor dem Hafen und laufen dann unter Maschine mit stabilisierenden Vorsegel in den Hafen ein. So ist das Einlaufen nicht ganz so wild. Jetzt kommt noch das Anlegen. Rückwärts steuere ich Idefix durch die Boxengasse und wir legen unter den wachsamen Augen der Nachbarn perfekt an. Jetzt wird Idefix sicher vertäut und wir haben uns das Softeis verdient. Auf Instagram findet Ihr ein Video vom Tag heute: https://www.instagram.com/reel/CeHIfdBFuRf/?igshid=YmMyMTA2M2Y= ) Der Morgen lacht nach einer unruhigen Nacht. Die Böen haben immer wieder am Boot gezerrt und Idefix hat an den Leinen geruckt. Heute Morgen wird es langsam besser und der Wind nimmt Schritt für Schritt ab. Bei uns startet die Morgenroutine, Nicole geht laufen und ich kümmere mich um leckere Frühstücksbrötchen. Während des Frühstücks schauen die drei von der Tanke vorbei und beobachten uns im sonnigen Cockpit. Die Vögel sind echt süß und leben hier in den Steinen der Hafenmole. Nach dem gemütlichen Start in den Morgen überlegen wir, was wir heute unternehmen. Auf der Nordsee steht noch eine ordentliche Brise und lädt nicht ein, hinaus zu segeln. So packen wir die Räder aus und fahren durch die schöne und saftig grüne Landschaft nach Sluis, eine süße Einkaufsstadt. Aber irgendwie hatten alle heute Touristen, die die Campingplaätzr hier bevölkern, diese Idee. In der kleinen Stadt mit den süßen Gassen sind Menschen, egal wo man hinschaut. Und doch gibt es richtige Hingucker in den Läden. Neben der Mode wird noch eine schöner kleiner Fiat 500 angeboten. Schön… Schnell haben wir genug von den vielen Menschen und radeln zurück durch die schöne Landschaft. Kleine Häuser an Wasserläufen und niedlichen Ortschaften mit einer Mühle im Ort wechseln sich ab. Es wirkt wie eine schöne verwunschene Zwergenlandschaft, mit den schönen zugewucherten Häusern und den ruhigen Ecken. Zurück am Boot gibt es leckere Brötchen und einen gemütlichen Nachmittag in der Sonne im Cockpit.
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AuthorNimm teil an den Abenteuern des Segelboot Idefix. Einer Waarschip 28LD. Archives
June 2022
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