Wilde Reise nach Terschelling

Am Samstag ist nur Flaute und die Boote treiben ganz langsam über das IJsselmeer. Ein Tag, um ganz gemütlich den Laser auszuprobieren. An normales Segeln ist wirklich nicht zu denken. Abends beim Grillen kommt die dumme Idee auf, in einem Rutsch nach Terschelling zu segeln. Also Wecker auf halb vier stellen und ab in die Koje. 
Der Wecker schellt, der Wind heult jedoch ordentlich im Mast und damit fällt die Idee, aufs dunkle IJsselmeer hinaus zu segeln, aus. Es gibt noch ein paar Stunden Schlaf. Doch das Gewohnheitstier kommt durch und so ist Idefix früh auf dem Wasser und Unterwegs nach Norden.

Der Wind heult immer noch und so geht es mit eingerefftem Großsegel und verkleinerter Fock Kurs Stavoren. Der Himmel und die Wolkenbilder sind ein Traum, an dem man sich fast nicht satt sehen kann.

Idefix rast förmlich über das IJsselmeer und das Wetter auf dem Weg nach Makkum wird immer besser. So entsteht die Idee, ob der Strom im Wattenmeer nicht doch ausreicht, um bis Terschelling zu kommen. Und ja, irgendwie könnte es passen. Am Anfang und zum Ende wird es ein wenig Gegenstrom geben, aber auf dem längsten Stück schiebt der Strom. 
Also los, ab in die Lorenzsluis und weiter, Kurs Terschelling.

Auf dem ersten Stück nach der Schleuse geht es raumschot bis nach Harlingen und dabei ein kleines Rennen mit einem großen Plattboot. Mal hat Idefix die Nase vorne, mal der große Segler. Ab Harlingen geht es wieder nordwärts und es wird rauer. Es bläst mit guten fünf Windstärken fast von vorne und so kämpft sich Idefix mit Crew hoch am Wind durch die aufgewühlte See. Hier läuft der kräftige Strom gegen den Wind. Dadurch baut sich immer wieder eine kurze steile See auf und Idefix kracht einigemale heftig in die See. Schön ist dabei das Schäumen des Salzwassers.
Dank des heftig schiebenden Strom kommen wir gut voran und bald sind die Inseln auszumachen. 

Dann zieht sich der Weg aber doch ein wenig, denn das Fahrwasser schlängelt sich durch die trockenfallenden Sände hindurch. Dazu ist noch starker Fährverkehr. Ab Montag müssen alle Niederländer wieder arbeiten und in die Schule, was den Verkehr auf der Straße und dem Wasser erklärt. In der Schleuse - zum Glück in die andere Richtung - sind die Boote fast gestapelt worden.
Das Schöne an der späten Ankunft sind die Lichtspiele über der Nordsee und das Abendlicht auf der Insel.
Es geht ein langer Segeltag mit 64 Seemeilen und etwas über 12 Stunden Fahrzeit mit einer schöne Ankunft auf Terschelling zu Ende.