Dieses Wochenende steht ein wenig Arbeit an. Damit ein Teackdeck schön und dicht bleibt, müssen ab und an die Fugen erneuert werden. Ich versuche es mit einem Epoxy Fugenspachtel, mit dem ich auf der Bank im Cockpit anfange. Die Masse ist auch gut ausgehärtet und lässt sich nur langsam wegschleifen, aber der abgedichteten Sitzfläche tut das sehr gut. Nach ein paar Stunden schleifen und einem leckeren Abendessen im Cockpit genießen wir noch den Sonnenuntergang am Strand, der sich wie so oft von seiner besonders schönen Seite zeigt. Die Sonne versinkt langsam im Meer und berührt es fast. Da kann der Tag Morgen nur schön werden.
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Gestern haben wir noch einen schöne Radtour nach Brügge gemacht und die wirklich schöne Stadt genossen. ein super schöner Ausflug. Für heute ist es der Schlag hinüber zu unserem Heimathafen Cadzand geplant. Der blaue Himmel lockt und wir laufen gegen Mittag aus, um die Tide zu nutzen, die uns bei dem leichten Wind anschieben soll. Vor dem Hafen von Blankenberge übt die belgische Marine mit einem Patronen- und einem Schlauchboot. Beim überwachen der Funkfrequenz bekommen wir mit, dass ein Segler immer wieder gerufen wird, der unaufmerksam in das Übungsgebiet zwischen die Boote segelt. Die Rücksichtnahme untereinander nimmt überall ab, nur mit der Marine sollte man sich aber bestimmt nicht anlegen.
Wir segeln einen gemütlichen Bogen auf die Einfahrt von Zeebrügge zu. Hier geht es mit der Rücksichtnahme weiter. Trafficcontrol erläutert allen, die die Hafeneinfahrt passieren wollen, dass ein Frachter ein- und einer auslaufen wird. Dazu sehe ich einen Dritten, der sich im Hafen bewegt. Das Ergebnis ist, dass die beiden Frachter durch laute Hubsignale auf sich aufmerksam machen müssen und ihre Vorfahrt einfordern. Ich melde mich und sage dem Lotsen, dass ich nach dem dritten auslaufenden Frachter passieren möchte und bekomme eine sehr positive Rückmeldung und quasi ein Danke. Danach segeln wir langsam weiter und kommen halb entspannt in Cadzand an, denn der Wind nimmt immer weiter ab und wir kommen kaum noch voran. Es liegen zwei schöne Segelwochen hinter uns. Heute segeln wir von Nieuwpoort nach Blankenberge, entlang der belgischen Küste. Damit die Strömung uns ordentlich schiebt, laufen wir bei Niedrigwasser aus. Und da liegen sie wieder, die Seerobben. Und so schön nah am Fahrwasser. Wir schleichen uns vorbei und beobachten die Tiere. Ein wunderschöner Anblick. Kurz vor der Einfahrt wird ein Bollwerk gegen Sturmfluten gebaut und die Fahrwasserverengung sorgt für ordentlich Strömung, was scheinbar viele Fische anlockt, denn hier schaut auch eine Robbe entspannt aus dem Wasser und beobachtet uns. Dann taucht sie wieder ab und geht frühstücken. Unterwegs taucht auch ein Kopf sehr nah neben uns aus dem Wasser auf und schaut sich mal den Segler an, der durch sein Revier schippert. Und heute steht der Wind günstig für den neuen Gennaker, den wir Pink Panther getauft haben. Er kommt heute zum Einsatz und wir fahren so gemütlich der Küste entlang, unserem Ziel entgegen. Vor dem Einlaufen im Hafen von Blankenberge geht Nicole aufs schaukelnde Vorschiff, um das Großsegel herunter zu holen und zu fixieren. Sie muss sich dabei gut festhalten, denn es steht doch eine gute Welle, die man beim raumen Segeln nicht bemerkt hat. Dann bekommen wir eine schöne Box zugewiesen und genießen den Nachmittag in der Sonne.
Gestern hatte mein Schatz Geburtstag und wir haben das gemütlich in Malo-les-Bains am Strand und im Jachthafen gefeiert. Es hat leckere Kleinigkeiten und viele Geschenke zum Frühstück gegeben. Heute muss ich noch arbeiten und die Kostenplanung in der Firma für das nächste Jahr abschließen. Damit das auch alles gut funktioniert, segeln wir früh am Morgen in Richtung Belgien, zurück zum Hafen von Nieuwpoort. Am Morgen ist es noch recht kühl und wir packen uns in warme Fleecejacken und lange Hosen. Dann geht es mit einem leckeren Kaffee los. Schnell ist das Großsegel mit eingebundenem ersten Reff gesetzt. So rauschen wir aus dem großen Hafen. Hinter der Kaimauer biegen wir in Richtung Osten ab, der Sonne entgegen. Es geht mit gutem Wind und Fahrt voran. Das Fahrwasser schwenkt nach Norden und so baume ich die Fock aus und wir segeln mit der klassischen Schmetterlings-Segelstellung vor dem Wind. Die großen Wellen, die aus dem englischen Kanal heran rauschen, lassen Idefix auf ihrem Rücken surfen.
"Schau mal, dahinten wird es ganz schön dunkel"...und ich muss mich sputen, die Segeljacke anzuziehen, denn schon prasseln die ersten Regentropfen aufs Deck. Dazu frischt der Wind ordentlich auf und wir rasen dem Ziel entgegen. Nieuwpoort hält kurz vor der Einfahrt noch eine Überraschung bereit, einen kleinen Hagelschauer. Jetzt liegen wir sicher im Hafen und lassen gemütlich den Tag ausklingen. Dunkerque und Malo-les-Bains sind zwei schöne Orte und halten einige Überraschungen bereit. Zum einen ist man vom Hafen schnell in dem schönen mondänen Seeort Malo-les-Bains. Hier bekommt man alles, was man für das Frühstück oder Abendessen braucht. Morgens ein leckeres Baguette und am späten Nachmittag knusprige Pommes in der Friterie. Die Pommes haben wir sogar noch heiß in der Papiertüte aufs Boot transportiert. Aber das Wetter... Morgens wird es warm und die Sonne lacht vom Himmel. Am Mittag rollt eine schwarze Wolkenwand heran und es schüttet wie aus Kübeln. Zum Glück können wir das Gröbste in einem Einkaufszentrum aussitzen, kommen aber trotzdem wie zwei nasse Katzen zum Boot zurück. Dazu fängt der kräftige Wind an und es heult in den Masten der Boote. Am Abend ist der Himmel wie blank geputzt und der Tag klingt mit Sonne im Cockpit aus. Auf dem Ausflug mit den Rädern entdecken wir die tolle Promenade des Badeortes mit den vielen schönen alten Häusern. Es ist hier auch nicht mit Hochhäusern zugebaut - so bleibt ein schönes Flair und es macht Freude, hier entlang zu fahren. Dazu gibt es in dem Ort überall Fahrradwege und Zebrastreifen. Auf der Straße fühlt man sich hier mit dem Rad richtig sicher. Dazu haben die Orte noch Museen und Kunstwerke zu bieten. Man findet an jeder Ecke etwas Schönes, was ein toller Gegensatz zu der Industrie ist, die genauso zu dem Hafen hier gehört.
Heute geht es nach Frankreich und damit auf zu neuen Ufern. Bisher habe ich es in meiner Jugend nur einmal bis Calais geschafft, sonst in noch keinen anderen französischen Hafen. Wir planen heute bei einem leichten Südwind nach Dunkerque zu segeln. Wir starten aber gemütlich in den Tag, denn die Strömung steht erst nachmittags gut. Der Aldi in Nieuwpoort bremst mich auch schon aus, denn er macht eine halbe Stunde später auf als bei uns. Wir laufen dann aber mit geschmierten Brötchen und einer vollen Kanne frischem Kaffee aus. Schnell ist im Hafenkanal das Großsegel gesetzt und dann nehmen wir Kurs auf die Ausfahrt und die Nordsee. Auf dem Weg dahin kommen wir wieder an der trocken gefallenen Einkerbung im Kanal entlang und die Robben schauen uns und den anderen Booten beim Auslaufen zu. Es herrscht schon ein klein wenig Gedränge auf dem Kanal. Ich bin sehr über die vielen Jollensegler überrascht. Gestern die olympischen 49er aus Israel, die heute auch schon auf dem Wasser trainieren, aber auch die Jüngsten lassen sich auf die Nordsee zum Training schleppen. Wir biegen direkt nach Westen ab und folgen dem Fahrwasser, dass sich durch die Sände und Untiefen vor der Küste schlängelt. Anfänglich lacht die Sonne vom Himmel und der ablandige Wind tritt uns gemächlich voran. So könnte man immer segeln. Kurz vor der schmalsten Stelle im Fahrwasser frischt der Wind auf und wir laufen hoch am Wind beinah sechs Knoten. Für ein kurzes Stück müssen wir sogar die Maschine zu Hilfe nehmen, denn ich kann unter Segel nicht hoch genug an den Wind gehen. Diese Zeit nutze ich, um ein Reff ins Großsegel zu binden, denn der Wind hat ordentlich zugelegt. Wir kommen aber gut voran und Dunkerque wird am Horizont immer größer. Kurz vor dem Hafen bergen wir das Großsegel und ich melde mich danach über Funk beim Hafen an. Der Wachhabende, der meinen Funkspruch annimmt, freut sich sehr darüber, dass ich mich melde und antwortet mir fröhlich und begeistert. Die Botschaft ist, es stehen alle Lichter auf Grün und wir dürfen in den großen Hafen einlaufen. Ein klein wenig fühle ich mich an meine Geburtsstadt Duisburg erinnert. Ein großer Hafen und Hochöfen, die Stahl kochen. Es ist hier eine spannende Mischung aus vielem, das irgendwie einen besonderen Reiz hat.
Wir bekommen in der großen Marina einen guten Liegeplatz und wollen die nächsten Tage hier verbringen. Der Wind ist auch nicht der beste auf der Nordsee. So packe ich die Räder aus und morgen gehen wir auf Entdeckungsreise. Gestern abend haben wir am Hafenbüro unsere Müllkarte abgegeben und uns für halb neun in der Schleuse angemeldet. So kann ich noch schnell frische Brötchen kaufen und Kaffee kochen. Als ich mich um viertel nach acht über Funk melde, bekommen wir die Nummer vier für die Schleuse. Es wird heute morgen richtig voll in der kleinen Schleuse mit internationalem Publikum. Wir kommen gut durch die Schleuse, müssen aber im Fischereihafen noch etwas warten, denn eines der großen Baggerschiffe läuft gerade aus dem Hafen aus und hat Vorfahrt. Als wir grünes Licht bekommen, setzen wir im normalen Fahrwasser das Großsegel und binden das erste Reff hinein. Dann geht es gegen den Tidenstrom hinaus auf die Nordsee. Die Wellen spüren wir immer deutlicher. Es steht noch eine gute Welle von dem vielen Wind gestern. Den meisten anderen Booten, die mit uns geschleust haben, macht das wenig aus, denn sie fahren ostwärts, mit schiebendem Wasser. Wir hingegen wollen die knapp zehn Seemeilen nach Nieuwpoort segeln, nein kreuzen, denn der Wind steht gegen uns. Der erste Versuch, wie geplant bis zur zweiten grünen Tonne zu segeln, zu wenden und dann Richtung Ziel, geht schon mal schief. Ich komme nur ein wenig bis in Strandnähe von Oostende und muss wieder wenden. Ich beschließe, den langen Weg zu gehen und segele einfach gerade hoch am Wind hinaus auf die Nordsee und mit Oostende im Rücken. Idefix rumst dabei immer wieder heftig in ein Wellental. Es steht immer noch eine hohe alte Welle von gestern. Unser Windpilot, die Selbststeueranlage, erledigt dabei einen super Job und fährt das Boot schnell hoch am Wind. Irgendwann wende ich und laufe wieder Kurs Küste. Leider reicht es noch nicht ganz, um den Zielhafen anzuliegen. Also noch einmal wenden und uns etwas Luft hinaus auf die Nordsee verschaffen. Die Sandbänke, hier vor der belgischen und französischen Küste, haben es wirklich in sich. Unterwegs habe ich das Großsegel noch einmal weiter auf das zweite Reff hin verkleinert. Das hat den positiven Effekt, dass weniger Druck im Schiff ist und wir am Ende schneller segeln. Irgendwie verrückt, aber wahr. Dann folgt noch eine Wende und ich kann so gerade die Hafeneinfahrt anliegen. Da ist noch ein Zipfel Sandbank, dem es auszuweichen gilt, was wir dank eines leichten Winddrehers dann gut schaffen. Danach kann ich etwas abfallen und wir rauschen mit hoher Geschwindigkeit in die Hafeneinfahrt von Nieuwpoort hinein. Gefühlt hat sich hier fast nichts verändert. Es schaut noch aus wie zu meinen Jugendzeiten, als ich hier schon einmal gewesen bin. Schön sind die beiden 49er aus Israel, die auf der Nordsee mit ihrem Trainer gesegelt sind. Die flinken Jollen zu beobachten und auch die coolen Segler dabei, ist einfach schön. Wir biegen mit 20 Seemeilen auf der Uhr in den königlichen Yachthafen ab und legen an der Tankstelle an. Wie benötigen für die nächsten Fahrten einen vollen Dieseltank. Zusätzlich bekommen wir noch eine Box für die Nacht.
Da wir noch etwas Zeit haben und die Sonne vom Himmel lacht, ziehen wir zu einem kleinen Bummel los. Er führt erst einmal zu einer lockenden Pizzeria, danach am Fischereihafen entlang in den Ort, ein wirklich langer Weg, dann durch den Ort zurück zum Idefix, wo wir ein wenig ermattet ankommen. Auf dem Boot gibt es erst einmal ein Glas Sekt und dann den Plan für den Abend. Wir wollen die spannende Trüffelpizza versuchen. Wir brechen rechtzeitig auf, stehen aber vor verschlossenen Türen, die Pizzeria scheint heute nicht mehr zu öffnen. So überlegen wir uns eine Alternative und es zieht uns in den königlichen Yachtclub, der ein eigenes Restaurant betreibt. Was soll ich sagen, wir werden für den ungeplanten langen Segeltag und den langen Spaziergang mit einem vorzüglichen Abendessen belohnt. Es schmeckt einfach vorzüglich in einem sehr angenehmen Ambiente im Restaurant des königlichen Yachthafen. Jetzt klingt der Abend gemütlich auf dem Idefix aus. Ich hoffe, wir schaffen es morgen nach Frankreich. Unser Aufenthalt in Oostende haben wir ein wenig verlängert. Der Wind spielt nicht so mit, wie wir uns das Vorgestellt haben. es ist kräftiger Wind aus West angesagt und da wollen wir uns nicht über das Wasser quälen. So machen wir zwei gemütliche Tage in Oostende in der Mercator Marina. Die heisst so, weil der belgische Vorschungssegler aus den fünfziger und sechziger Jahren hier als Museumsschiff im Hafen liegt. Den habe ich schon als jugendlicher besichtigt und toll gefunden. Wir Bummeln ein wenig durch die Stadt und hängen gemütlich im Cockpit in der Sonne ab. So kommen wir für den Urlaub langsam aber sicher so richtig herunter und lassen alle Alltagssorgen fast daheim.
Auf einem Weg sind wir in ungeplant abgebogen und haben zwei ungewöhnliche Kneipen in der Nebenstraße entdeckt und einen indischen Schnellimbiss. Google hat diesen sehr gut bewertet und so ist schnell beschlossen, dass wir hier unser Abendessen kaufen. "Hot and spicy" nicht auf europäisch angepasst ist wirklich scharf und ich habe jetzt für ein paar Tage eine freie Nase. Aber, super lecker und wir sind so begeistert, dass wir immer wieder zu diesem leckeren Imbiss gehen werden. Heute morgen weht eine leichte Brise und wir legen gemütlich los. Ich gehe erst einmal Brötchen kaufen und Nicole kocht den Kaffee. Dann geht es hinaus auf Wasser. Der Wind aus West passt nicht wirklich und so kreuzen wir mit langen Schlägen Richtung Zeebrugge. Wir kommen aber gut voran, denn auf dem Wasser weht der Wind gut und die Sonne lacht dazu vom Himmel. Von weitem erkenne ich schon die Abgase eines Containerfrachters. Er bläst ungefiltert seine riesige Agbaswolke in den Himmel und zieht eine lange braune Schleppe Qualm hinter sich her. Ich kann sehr gut verstehen, dass man sich für das Klima und die Rettung der Welt einsetzt. Darum versuche ich auch so oft es geht das Fahrrad und den Zug zu nehmen, um die Ressourcen zu schonen. Nur diese Dreckschleudern auf dem Meer werden derzeit noch von allen geduldet, denn sonst würde unser weltumspannendes Konjunktursystem zusammen brechen. Ich hoffe, dass Aktivisten und auch die Politik hier bald einmal tätig wird. Hinter Zeebrugge fällt die Küste leicht nach Südwesten ab und der Wind dreht ein wenig auf Nord. So können wir in einem langen Schlag hoch am Wind die Küste entlang nach Oostende segeln. Wir kommen hier gut voran. Auf dem Weg passieren wir das Seebad Blankenberge. Hier, nur knapp neben dem Leuchtturm haben Freunde von uns eine Ferienwohnung. Nur sie sind erst im August wieder an der Küste und so segeln wir weiter.
In Oostende müssen wir durch die spannende Schleuse. Die Mauern sind über und über mit scharfkantigen Austernmuscheln besetzt und so müssen wir besonders aufpassen, denn die hinterlassen böse Spuren am Rumpf. Aber es geht alles gut und wir legen elegant in der zugewiesenen Box an. Danach besorgen wir im Delhaize leckeres Sushi und sitzen damit gerade gemütlich im Cockpit und lassen den Abend langsam ausklingen. Der kleine Badeort Cadzand ist berühmt für die schönsten Sonnenuntergänge an der Nordsee. Heute ist die Sonne sogar im Meer versunken, ein wunderschöner Moment.
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AuthorNimm teil an den Abenteuern des Segelboot Idefix. Einer Waarschip 28LD. Archives
April 2024
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